26.10.2022

SEXUALITÄT | Petition «Nur Ja heisst Ja» unterzeichnen

Der Ständerat will mit der Revision des Sexualstrafrechts Vergewaltigung nach dem Prinzip «Nein heisst Nein» neu definieren. Mit einer Petition will Amnesty International nun den Nationalrat auffordern, sich für eine «Nur Ja heisst Ja»-Lösung auszusprechen. INSOS und YOUVITA, Branchenverbände von ARTISET, unterstützen diese Petition.

«Nein heisst Nein» reicht nicht

Mit einer «Nein heisst Nein»-Definition von Vergewaltigung überträgt das Gesetz die Verantwortung auf die Betroffenen. Denn sie sind in der Pflicht sich mit einem «Nein» gegen den unerwünschten Geschlechtsverkehr zu wehren.

Dies entspricht nicht in vollem Umfang den internationalen Menschenrechtsstandards. Insbesondere mit Blick auf Menschen mit erhöhtem Unterstützungsbedarf ist diese Definition nicht vertretbar. Denn durch die Abhängigkeit dieser Menschen von der Unterstützung Dritter können sich ungleiche Machtverhältnisse ergeben, die die Betroffenen darin hemmen, sich aktiv zur Wehr zu setzen. Ausserdem erschweren oder verunmöglichen bestimmte Beeinträchtigungen, dass sich die Betroffenen verbal oder körperlich gegen Übergriffe zur Wehr setzen können. Dies gilt auch für einen Teil der Nutzer:innen institutioneller Dienstleistungen.

Petition «Nur Ja heisst Ja» jetzt unterzeichnen

Die UN-BRK will die Autonomie und Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderung auch in sexuellen Fragen stärken. Die UN-KRK schützt Jugendliche sowohl vor erzwungenen sexuellen Handlungen als auch davor, zu solchen verleitet zu werden. Deshalb unterstützen INSOS und YOUVITA in der parlamentarischen Debatte zur Revision des Sexualstrafrechts eine Lösung, die den Forderungen der UN-BRK und UN-KRK möglichst nahekommt. Die Petition von Amnesty International möchte dem «Nur Ja heisst Ja»-Ansatz zum Durchbruch verhelfen. INSOS und YOUVITA empfehlen die Petition zu unterzeichnen.

Petition unterzeichnen

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