UPGRADE | Partizipatives Management steigert die Zufriedenheit der Mitarbeitenden
Ein partizipativer Führungsstil führt zu einer höheren Zufriedenheit am Arbeitsplatz. Welches die Voraussetzungen für einen solchen Führungsstil sind und wie dieser in einer Organisation implementiert werden kann, zeigen Inputs der Fondation Domus in Martigny.
Seit fünf Jahren leben die Mitarbeitenden der Fondation Domus in Martigny partizipatives Management. Dabei gestalten beispielsweise Teams ihre eigenen Arbeits- und Ferienpläne. Der Wechsel zu einem partizipativen Management verlief nicht einfach. Jedoch finden es alle spannend, dass sie sich stärker in die neuen Strukturen einbringen können und sehen darin einen grossen Mehrwert für ihre Arbeit.
Wie kann ein partizipatives Management umgesetzt werden?
1. Schritt: Testlauf im Leitungsteam durch externes Coaching
Es braucht Vorgesetzte, die offen sind und dem Leitungsteam die Verantwortung für ihre jeweiligen Positionen zugestehen.
Es braucht Mitarbeitende, die gerne Verantwortung übernehmen, initiativ sind und mitreden.
2. Schritt: Einführung der partizipativen Führungsform in der Gesamtorganisation
Alle Teams werden gecoacht im partizipativen Management.
Es braucht eine Haltungsänderung: Verantwortung übernehmen und sich persönlich einbringen sind die wichtigsten Treiber.
3. Schritt: offene Fehlerkultur und engere Zusammenarbeit
Alle haben ein «Recht auf Irrtum».
Alle wissen, auf wen sie mit ihrem Anliegen zugehen können und lassen sich auf eine engere Zusammenarbeit ein.
Weshalb lohnt es sich, zu einem partizipativen Management zu wechseln?
- Die Mitarbeitenden können sich stärker persönlich einbringen und Verantwortung übernehmen.
- Studierende und Frischausgebildete können ihre Selbständigkeit und Eigenverantwortung behalten, dank dem partizipativen System fühlen sich auch junge Nachwuchskräfte angesprochen.
- Die Mitarbeitenden können ihr Wissen in Spezialkommissionen einbringen, z.B. für Kommunikation, Lagerplanung oder Gesundheit am Arbeitsplatz. In Spezialkommissionen sind ausserdem Klient:innen vertreten und können mitreden.
- Dank klaren Richtlinien sind die Teams in der Lage selbständig die Arbeits und Ferienpläne zu erstellen und Vertretungen zu organisieren. Bei Uneinigkeiten unterstützt die vorgesetzte Stelle im Sinne eines Coachings beim Suchen von Lösungsmöglichkeiten.
Wie sieht das Aufwand-Nutzen-Verhältnis aus?
Bei einem Wechsel zum partizipativen Management entstehen initiale Mehrkosten. Insbesondere in den Bildungsbereich muss investiert werden. Diese Investitionen lohnen sich jedoch langfristig, denn die Mitarbeitenden sind produktiver, motivierter und glücklicher und bleiben deshalb auch länger im Betrieb. Zudem gestaltet sich für einen attraktiven Arbeitgeber die Suche nach neuen Mitarbeitenden – und insbesondere frischgebackenen Studierenden – einfacher.
Das Magazin ARTISET hat einen Artikel zum Konzept verfasst, den Sie hier lesen können:
Vom Chef, der rügt, zum Chef, der unterstützt | Magazin ARTISET